Wie ich Euch im Verlauf der letzten Wochen ja mehrfach (1 + 2) berichteten, kam es zu einem “kleinen” Daten-Skandal mit Vlingo, von dem Fabien von AndroidPIT zuletzt noch in Vlingo eine unendliche (dumme) Geschichte berichtet hat.
In kurzen Worten: Es ging (und geht immer noch) darum, dass die, auf dem Samsung Galaxy Notevorinstallierte, Sprachsteuerung aus dem Hause Vlingo bereits Daten nach Hause schickt, bevor der Benutzer die normalerweise zunächst zu bestätigenden Datenschutz-Richtlinien und sonstigen übliche Disclaimer bestätigt hat. Dieser Umstand wurde von uns (Andreas und Jörg) aufgedeckt.
Da wir nun nicht nur einfach den Ankläger spielen, sondern auch von den Verursachern wissen wollten, wie man damit umzugehen gedenkt, haben wir sowohl die Pressestelle von Vlingo, als auch die Pressestelle von Samsung (DE & AT) per Mail um Stellungnahme gebeten.
Während Vlingo nach einer ausgiebigen Telefonkonferenz mit uns, in einer Pressemitteilung Abhilfe versprochen hat und erste Dinge, wie eine aktualisierte Datenschutzerklärung und anderes bereits im Januar umgesetzt hat, konnten wir trotz mehrfacher Erinnerung an unterschiedliche Kontakte noch kein Statement von Samsung erhalten. Dieses wurde uns am 14.02.2012 für Donnerstag den 16.02.2012 angekündigt.
Man sollte eigentlich annehmen, dass Samsung, als ein Weltunternehmen, ein vitales Interesse daran hat, seinen Kunden so rasch wie möglich, zumindest mit einer Stellungnahme, entgegen zu treten und sich bemüht zeigen würde, den Vertrauensverlust zu begrenzen und seine Kunden zumindest so rasch als möglich zu informieren. Vlingo ist da mit gutem Beispiel vorangegangen.
Pikanterweise ist es aber so, dass streng genommen Samsungs und nicht Vlingos Kunden betroffen sind, da die auf dem Samsung Galaxy Note ausgelieferte Version von Vlingo eine Sonderanfertigung ist, die so nur auf dem Samsung Galaxy Note existiert und darüber hinaus von Samsung als Systemanwendung auf dem Gerät vorinstalliert ausgeliefert wird. Somit haben die Samsung Endkunden keine Möglichkeit diese App zu deinstallieren und sind zur Zeit dieser Fehlfunktion tatenlos ausgeliefert. Zumindest solange sie von dieser Problematik noch nichts mitbekommen haben.
Immerhin geht es hier um geltende Datenschutzgesetze und deren potentielle Verletzung. Samsung vertreibt diese Geräte ja offiziell in Teilnehmerländern der EU und ist somit auch an die Einhaltung der im EU-Raum gültigen Datenschutzgesetze gebunden.
Liebe Verantwortliche von Samsung, sicherlich habt ihr längere und verzweigtere Kommunikationswege als kleinere Unternehmen. Bei den heutzutage verfügbaren technischen Möglichkeiten, Internet, Email usw. sollte es doch aber kein Problem darstellen sich selbst über Zeit und Datumsgrenzen hinweg, mal mit seinem Zulieferer kurzzuschließen und die für ein einfaches Statement notwendigen Informationen einzuholen. Von einer für den Kunden befriedigenden Lösung ist jetzt noch nicht einmal die Rede.
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